Futtereinsatz an Talsperren

Selfmade-Baits
2023-03-02 21:11:00 / Tipps & Tricks
Futtereinsatz an Talsperren - Karpfen richtig anfüttern

Die ideale Futtertaktik an Talsperren richtet sich vor allem nach der jeweiligen Jahreszeit. Deshalb möchte ich meine Taktik entlang des Jahresverlaufs erläutern.

Fangen wir im Frühjahr an, wenn sich das Wasser langsam erwärmt und die Karpfen beginnen, mehr und regelmäßiger zu fressen. Gute Spots sind jetzt die Flachwasserbereiche, da sich hier das Wasser am schnellsten erwärmt. Auch wenn sich hier viele Fische versammeln, sollte man es mit Futter langsam angehen. Der Stoffwechsel der Karpfen ist noch niedrig, das heißt sie benötigen einfach weniger Nahrung. Ich empfehle es jetzt mit Stickmixen, angereichert mit Liquids, Baitpasten und kleine Pellets zu probieren. Verfeinern kann man das Ganze noch mit süßem Mais aus dem Supermarkt, oder Haferflocken und Maden. Die Hauptsache ist, dass das Futter die Karpfen nur kurzfristig sättigt. 

     

Im späten Frühjahr, vor und nach der Laichzeit, kann die Futtermenge deutlich erhöht werden. Boilies und Partikeln wie Hartmais, Hanf und Tigernüssen dürfen jetzt angeboten werden. Der Stoffwechsel der Karpfen ist voll im Gang und sie benötigen Energie für das Laichgeschäft bzw. für die Zeit nach dem Laichen. Auch was die Ködergröße betrifft, kann auf große Köder von 22 Millimeter oder mehr zurückgegriffen werden. Gute Spots sind Bereiche, in denen sich die Karpfen vor dem Laichgeschäft sammeln. Dies sind in der Regel ebenfalls flache Bereiche mit Wasserpflanzen, Schilf und Sträuchern, welche sich zumeist in den Einlaufbereichen der Talsperre befinden.

Im Sommer, wenn das natürliche Nahrungsaufkommen sehr hoch ist, empfehle ich, eher kleinere Futtermengen bestehend aus Partikeln und Boilies. Da die Karpfen zu dieser Jahreszeit viel im Gewässer umherziehen, sollte bei den Ködern auf maximale Attraktivität gesetzt werden. Hierzu verwende ich gern Boilies aus unserer Extended-Serie, da diese besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe beinhalten. Im Sommer fische ich gern unseren PineNut, oder unseren Krill&Spice. Beide Sorten arbeiten bei warmen Wassertemperaturen über 14 Grad sehr zuverlässig und geben reichlich Inhaltsstoffe ans umliegende Wasser frei. Zusätzlich könnt ihr mit allem reizen was der Markt hergibt: Liquids, Baitpowder, Dips oder Baitpaste am Hakenköder sollen die verwöhnten Fische jetzt überzeugen. Je nach Struktur und Beschaffenheit der Talsperre sind lang gezogene, ins Wasser ragende Landzungen, im Wasser liegende Bäume und Unterwasserberge die Stellen, an denen ihr eure Plätze aufbauen solltet.

     

Der Spätsommer und der Herbst sind die Jahreszeiten, wo man mit Futter nicht geizen sollte. Die Karpfen fressen sich den sogenannten Winterspeck an. Hier kommen für mich zu großen Teilen Boilies aus unserer Economy-Serie, z.B. Crab&Garlic und ein kleiner Teil aus unserer Extended-Serie, z.B. Squid-Liver zum Einsatz. Ein gutes Mischverhältnis sind 3 kg aus der Economy-Serie auf 1 kg aus der Extended-Serie. Mit gezielten Futter Kampagnen sind jetzt Fänge von größeren Stückzahlen möglich. Gute Spots sind zu dieser Jahreszeit die lang gezogenen, ins Wasser ragenden Landzungen und Unterwasserberge. Einfache Montagen, bestehend aus einem oder zwei Intense-Hookbaits, haben sich stets bewährt.

     

Im Spätherbst bzw. im Frühwinter sollte wieder weniger gefüttert werden, analog der Futtertaktik im Frühjahr. Der Stoffwechsel der Karpfen ist heruntergefahren und sie bewegen sich nicht mehr viel. Die Fressphasen werden immer kürzer. Von Vorteil ist es nun, wenn man die Standplätze der Karpfen kennt. In diesen Jahreszeiten kann man durchaus mit sehr gewichtigen Überraschungen rechnen. Gute Spots liegen hier in der Nähe zur Staumauer, da es dort am tiefsten ist und sich dort das Wasser in den unteren Wasserschichten langsamer abkühlt. In diesen Jahreszeiten sind auffällige Pop-Ups erfolgversprechend. Besonders empfehlenswert ist der Pineapple-Pop-Up oder Pacific-Mussel.