Viele von euch kennen Seen, die große Karpfen beherbergen und gefühlt an 365 Tagen im Jahr beangelt werden. Die Karpfen in diesen Gewässern kennen wahrscheinlich alle erdenklichen Rigs und passen sich dem Angeldruck an. Oftmals ist der See an den Wochenenden komplett mit Anglern besetzt und die Karpfen stellen das Fressen ein. Doch es gibt ein paar Tricks, um selbst an solchen Gewässern noch zum Erfolg zu kommen.
Mein erster Rat ist, dem Angeldruck an den Wochenenden auszuweichen und unter der Woche zu fischen. Es sind meist deutlich weniger Schnüre im Wasser und dies merken auch die Karpfen. Weiterhin sollte man versuchen, „anders als die Anderen“ zu angeln. Dies beginnt bereits beim Köder. Schaut was eure Mitstreiter favorisieren. Benutzen die meisten Angler Fischmehlboilies, sind Kohlenhydratboilies immer eine gute Alternative. In solchen Situationen greife ich gern auf unseren Birdy-Plum oder Sweet-Insect-Boilie zurück.
Füttern alle die üblichen 3-5 Kellen Futter auf ihren Spots? Vversucht doch mal das Single-Hookbait-Angeln, also das Angeln ohne zusätzliches Beifutter.
Eine weitere Möglichkeit ist das Angeln mit besonders leichten Ködern, da diese bereits bei geringerem Ansaugdruck ins Karpfenmaul fliegen. Bei Selfmade-Baits heißen diese Köder Light-Hookbaits. Sie können bei vorsichtigen Fischen den entscheidenden Unterschied machen.
Greift auch auf alternative Köder zurück. Partikel wie Hartmais und Tigernüsse sind eine ausgezeichnete Wahl. Sofern keine oder nur sehr wenige Weißfische vorhanden sind, kann sogar auf Würmer oder gar Maden zurückgegriffen werden.
Möchtet ihr unbedingt Boilies verwenden, versucht euch beispielsweise durch die Form von der klassischen Kugel abzuheben. Nutzt Dumbells oder bietet halbierte Boilies an. Im Seewasser ausgewaschene Boilies sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, da diese von den Karpfen gerne mal für einen „alten“ Futterplatz gehalten werden. Die Fische haben weniger Argwohn und fressen unbekümmert drauf los wenn sie einen so alten Platz finden.
Manchmal ist es auch von Vorteil, wenn der Boilie 48 Stunden liegen gelassen wird, sodass Ruhe am Spot herrscht. Für diese Taktik sind unsere Instense-Hookbaits ideal, da diese locker zwei oder drei Tage liegen bleiben können, ohne zu zerfallen.
An reinen Wurfgewässern kann es übrigens nicht schaden, an seinen Weitwurfkünsten zu arbeiten. Die Fische weichen dem Angeldruck oftmals dahin aus, wo keine Montagen mehr landen und das ist zumeist jenseits der 120 Meter vom Ufer entfernt. Wer es schafft, in der vermeintlichen Safe-Zone sein Rig zu platzieren, ist näher am Erfolg.
PS: Was ich in solchen Szenepools auf jeden Fall verwende, sich nadelscharfe Haken, da in den meisten Fällen mit sehr wenig Bissen zu rechnen ist und jeder Kontakt sitzen muss!