Mal ganz ehrlich, wer hat sich die Frage nach der richtigen Größe noch nie gestellt? Meiner Meinung nach ist der richtige Köder und seine Größe entscheidend dafür, ob die Abhakmatte zum Einsatz kommt oder trocken neben dem Zelt liegen bleibt. Meine Grundregel lautet: So klein wie möglich, so groß wie nötig.
Je kleiner man fischt, desto eher bekommt man Bisse. Aber wollen wir das auch immer? Oftmals stören dann Weißfische oder auch kleinere Karpfen auf dem Weg zum Großfisch. Wenn man diese umgehen möchte, ist eine gern angewandte Taktik, die Ködergröße zu erhöhen. Doch diese Taktik ist nicht in jeder Angelsituation möglich.
An einem meiner Hausgewässer fische ich beispielsweise mindestens 26mm Boilies, während ich, im gleich anliegenden Gewässer höchstens einen 18mm Boilie aufs Haar ziehe. Zwei scheinbar „gleiche“ Gewässer, bei denen sich jedoch der Fischbestand unterscheidet und das ist entscheidend.
Folgende Faktoren kommen in meinen Überlegungen zur richtigen Ködergröße zum tragen:
Fischbestand
Bei vielen kleinen Fischen und Mitessern rate ich dazu, eher größere Köder zu verwenden. Beispielsweise würde ich eine Frankreichtour an öffentliche Gewässer, nur mit 22mm oder eher noch 26mm Boilies machen. 18mm Boilies oder noch kleinere, kommen hingegen an stark befischten Gewässern (oftmals Paylakes) zum Einsatz.
Angeldruck
An Gewässern mit hohem Angeldruck erweisen sich kleine, unauffällige Boilies als weit fängiger, als bspw. eine 26mm Murmel. Bei jungfräulichen Seen hingegen, in denen nicht oder fast nie gefischt wird und in denen die Karpfen möglicherweise nicht einmal Boilies kennen, sind große Boilies definitiv fehl am Platz.
Natürliche Nahrung
Wir sollten uns auch stets die Frage stellen, was die Hauptnahrung an dem jeweiligen Gewässer vor unserer Nase darstellt. Handelt es sich um ein Gewässer, in dem wenig gefischt wird und wo die Karpfen nur kleine Naturnahrung zu sich nehmen, sind wir mit kleinen Ködern und auch Partikeln gut beraten. An einem Gewässer wo sich die Karpfen jedoch geradezu auf Boilies eingeschossen haben, macht es natürlich auch Sinn Boilies in ordentlichen Größen zu verwenden.
Angelstil
Aus der Sicht eines Wurfanglers macht die Größe einen sehr großen Unterschied. Es ist leichter einen 18mm Boilie auf große Distanzen zu werfen, als einen 26mm Boilie. Das gleiche gilt natürlich auch für das Anfüttern mit Futterrohr, Spomb etc. Bei der verwendung von Booten, Futterbooten oder ähnlichen Hilfsmitteln zum Ausbringen der Montagen, hat man diese Schwierigkeit nicht.
Also denkt dran Leute: es macht sehr wohl Sinn sich Gedanken über die richtige Größe zu machen. J