Kaltes Wasser - Das zeitige Frühjahr

Selfmade-Baits
2022-02-25 21:28:00 / Tipps & Tricks
Kaltes Wasser - Das zeitige Frühjahr  - Kaltes Wasser am Jahresanfang

Aufgrund der letzten milden Winter konnte ich ganzjährig Fischen und so gute Erfahrungen zum Karpfenfang im zeitigen Frühjahr machen. Ich beziehe mich hierbei auf Wassertemperaturen von ca. 4-8° C. Auch die Nachtfröste, die in dieser Phase des Jahres noch oft über uns hereinbrechen, wirken sich nun nicht mehr fatal auf die Wassertemperaturen aus.

     

Ich favorisiere in dieser Zeit des Jahres kleinere, ca. 5 -12 Hektar große Gewässer mit gutem Fischbestand mit einer Wassertiefe von 2 - 3 Meter. Statt das Boot zu nutzen, will ich jetzt lieber werfend meine Fische fangen.

Ich beginne klassisch mit einer Marker- und Spotrute, das Gewässer zu untersuchen. Vor allem will ich weiter draußen fischen, als die ortsansässige Aal - und Raubfischangler. Wenn ich außerhalb der allgemeinen Wurfentfernung Spots gefunden habe, übertrage ich die Weiten auf meine Wurfruten und kann beginnen. Zuletzt habe ich auf diese Weise einen größeren Bereich gefunden, der nur 20 Zentimeter tiefer war als die Umgebung. In der kalten Jahreszeit suchen die Fische gerne diesen tieferen Bereich auf. Zwei meiner Ruten lege ich dann in dieses Loch, während die dritte “Jokerrute” weiter davon ab platziert wird.

Das Futter bringe ich mit Spomb und Wurfrohr auf meinen Spot. Mein Futtermix besteht aus halbierten und gecrushten Boilies. Ich empfehle euch jetzt kohlenhydratreiche Boilies, da sie schneller Energie liefern als Proteine. Konkret nutze ich die Sorten PineNut und Scopex+. Stickmix und Liquid derselben Sorten kommen hinzu. Süßer Dosenmais darf in meinem Mix auch nicht fehlen. Er liefert Energie in Form von Zucker. Maden geben meinem Futtermix mehr Lebendigkeit. Zum Schluss brösele ich gerne noch etwas PineNut- und Scopex-Baitpaste über alles.

    

Mit der Futtermenge solltet ihr nicht übertreiben. 2 - 3 Spombs punktgenau auf den Spot gebracht und zwei Hände Boilies mit dem Wurfrohr um den Spot verteilt, genügen um erfolgreich zu sein!

Mir ist es wichtig, bei dieser Angelei immer wieder punktgenau auf denselben Spot zu werfen, sodass Futter und Rig nah beieinander liegen. Markerelastik und Schnurclip an der Rolle helfen mir dabei. Ich rate euch unbedingt, das Werfen zu perfektionieren. Ich nutze zum Werfen immer eine 12 Fuß-Rute mit einer Testkurve von 3,5 lb. Eine ebenfalls straffe Spot / Markerrute in gleicher Länge erleichtert die Arbeit. Als Hauptschnur setze ich auf 0,37 Millimeter Monofil mit 20 lbs Tragkraft. Sie legt sich gut am Gewässerboden ab, was für meine Angelei wichtig ist, denn es soll und muss unscheinbar am Spot zugehen.

Als Montage zum Werfen ist das Helikopter-Rig perfekt, denn das kann ich verhedderungsfrei auf große Distanzen bringen. 85 Gramm Birnenblei am Ende des Leaders und fertig ist mein Geschoss. Da ich auf meinen Plätzen Light-Hookbaits der Sorten PineNut oder Scopex fische, nutze ich Rigs, die hierzu perfekt passen, wie etwa das D-Rig oder German-Rig.

    

Kaum ist die letzte Rute ausgeworfen, einige Spombs und Einzelboilies um die Plätze verteilt, beginnt es schon hier und da mit einigen zaghaften Piepsern. Nun dauert es meist auch nicht lange, bis der erste Fullrun anfährt. Ich liebe diese Art der Angelei! Vollkommen unbeschwert, wie in den ersten Jahren als Jungangler genießt man die Stunden am Wasser und hat einfach eine schöne Zeit. Und wenn dann noch ein stattlicher Karpfen einsteigt, dann ist das Glück perfekt.