Karpfenangeln zur Laichzeit - so gehe ich vor

Selfmade-Baits
2023-05-14 20:04:00 / Tipps & Tricks
Karpfenangeln zur Laichzeit - so gehe ich vor - Wie fängt man Karpfen in der Laichzeit?

Leute, diese Zeit kann der absolute Bringer werden und eure Keschermaschen nachhaltig mit Fischgestank einsauen! Wenn man jetzt zur richtigen Zeit am Wasser ist, sind Sternstunden möglich.

Eine Sache vorweg: Wenn ich von Karpfenangeln zur Laichzeit schreibe, meine ich die Zeit kurz bevor die Fische laichen! Sobald ich die Karpfen dabei beobachte, wie sie ihren Trieben nachgehen, was meist in den frühen Morgenstunden durch lautes Klatschen und Schlagen an der Wasseroberfläche bemerkbar ist, werde ich meine Angeln nicht auswerfen! Also: davor ist unsere Zeit gekommen, wenn die Wassertemperaturen um 17 oder 18 Grad Celsius pendeln.

     

In dieser heißen Phase des Jahres könnt ihr in der Regel die Brassen bei ihrer Fortpflanzung beobachten. Die Schleimbolzen bewegen ich dann auffällig in den Flachwasserbereichen zwischen Schilfstängeln und über Krautfeldern. Meist sind dies auch die Gebiete, in denen ihr die Karpfen abpassen könnt.

     

Ich bereite diese Phase des Jahres meist schon im Winter taktisch vor, indem ich das Gewässer studiere. Ideal sind Seen in denen euch bereits die Tiefenkarte erlaubt viele Gebiete aufgrund ihrer Tiefe auszuschließen. Schaut ob euer Gewässer auffällig flache Buchten aufweist, in denen möglichst viel Schilf oder Binsenkraut steht. Je geschlossener ein Flachbereich ist, desto deutlicher wird hier die Wassertemperatur über der des restliches Sees liegen. Eine Bucht oder ein flacher „Extrasee“ mit nur einer kanalartigen Verbindung zum Hauptseeteil ist der absolute Hotspot, das könnt ihr mir glauben!

     

Ab Anfang Mai konzentriere ich mich auf ein Gebiet, das die oben beschriebenen Eigenschaften aufweist. Taktisch wähle ich meinen Angelplatz so, dass ich die Fische vor und im potenziellen Laichgebiet beangeln kann. Fast immer fange ich zwei Wochen vor der Hochzeit die Fische noch an den tiefen Kanten (2,5 - 5Meter) vor dem Laichgebiet. Nach und nach ziehen die Fische aber immer flacher, bis irgendwann nur noch die Ruten in der auserkorenen Bucht Bisse produzieren.

Mein wichtigster Tipp ist also: Macht euch vorher Gedanken wo ihr die Fische erwartet und angelt in den interessanten vier Wochen (Wassertemperatur 16 Grad aufwärts) dort so oft ihr könnt. Dennoch: Jede Faustregel hat auch ihre Ausnahmen und so solltet ihr steht’s Augen und Ohren offen halten, ob die Karpfen sich nicht doch in anderen Gebieten aufhalten.

     

Nach einer Session lasse ich meist 1- 2 Kilo Boilies und ein Kilo Tigernüsse auf meinen Plätzen. Beim nächsten Besuch kontrolliere ich schließlich mit der Unterwasserkamera, ob und wie viel gefressen wurde. Wenn die Karpfen da waren, ist in der Regel kein einziger Boilie und keine Tigernuss mehr zu finden.

Beim Angeln selbst werfe ich nur eine Hand voll Boilies auf den Spot und lasse das Rig hinab. Zur Laichzeit setze ich immer auf Krill&Spice oder Instinct Boilies. Das darin enthaltene Lebermehlextrakt macht die Fische jetzt richtig an!

     

An den tieferen Kanten biete ich meist einen Schneemann aus 26mm Intense Hookbait Instinct und einen pinken 18mm Fruit&Pepper-Popup an. Pink ist meine absolute Lieblingsfarbe in der Laichzeit. Alternativ versuche ich aber auch immer mal wieder einen 18mm Sweet Banana-Popup am Multirig. Diese Kombination landet aber dann immer im sehr flachen Seeteil, denn hier sind die Fische nachts auf der Suche nach dem Laich der Brassen.

Der Rest ist dann nur noch Glück! Also viel Erfolg beim Laichzeitangeln!